STAUNEN.ERLEBEN.FÜHLEN.EINTAUCHEN.
"Es scheint, als habe sich die Natur hier
an einen Zufluchtsort zurückgezogen..."
Madagaskar soll der „Ort allen Ursprungs sein“! Diese Insel hat eine eigene Evolution durchlaufen – sowohl aus biologischer, als auch aus mythologischer Sicht. Durch die Isolation haben sich Tierarten, die in anderen Teilen der Welt ausgestorben sind, erhalten und auf ganz eigensinnige Weise weiterentwickelt – zum Beispiel die Lemuren. Vor allem diese Halbaffen sind zum Symbol für die Einzigartigkeit von Madagaskar geworden. Sie scheinen die letzte Verbindung zu „Lemuria“ zu sein, dem sagenumwobenen Kontinent, der vor 49000 Jahren im Meer versunken sein soll. In „Lemuria“ hatten laut Mythologie die Toten mehr Macht als die Lebenden. Und auch die Madagassen führen bis heute ein Leben für die Toten. Auf unserer Spurensuche auf der Insel der Urzeit begegnen wir den Ahnen und Mythen der Madagassen, bizarren Landschaften und einer Fülle an Tieren und Pflanzen, die selbst die Phantasie nicht abstrakter erfinden könnte.
EXOTISCH.ENDEMISCH.FASZINIEREND.EINZIGARTIG.
Madagaskar hat sich durch die frühzeitige Abspaltung von Gondwanaland völlig eigenständig entwickelt und dabei einen Schatz an den wohl ungewöhnlichsten Tieren, Pflanzen und Landschaften hervorgebracht. Die Insel im Indischen Ozean ist ein Mikrokontinent, der sieben Baobabarten, über 140 Froscharten, mehr als die Hälfte aller Chamäleonarten dieser Erde und über 70 Arten von „Waldgeistern“, die Lemuren, beheimatet. Längst ist nicht jeder Winkel der viertgrößten Insel der Welt erforscht, immer wieder werden neue Arten entdeckt.
Wenn sich der Nebel lichtet und die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch das üppige Blätterdach des Regenwaldes brechen, sorgen die schallenden Rufe der Indris dafür, dass sich dieses Erlebnis unauslöschlich ins Gedächtnis prägt.
GEGENSÄTZLICH.MALERISCH.SKURRIL.ANDERS.
Die sumpfigen Reisterrassen des Hochlandes gehen über in die dampfenden Regenwälder der Ostküste, im Westen ragen die größten Affenbrotbäume der Welt aus den wogenden Feldern – eine Sinfonie in Grün. Goldgelb, hellorange und tiefrot leuchten die Sandsteinnadeln der Tsingy rouge und formen ein verzweigtes Labyrinth, das zum Erkunden einlädt. Im Süden schlucken hellbeige Wanderdünen alles, was sich ihnen in den Weg stellt - sie geben aber auch immer wieder Geheimnisse der Urzeit preis: Die versteinerten Eierschalen des längst ausgestorbenen Riesenstraußes, um den sich viele Legenden ragen. Entlegene Grotten und dunkle Tropfsteinhöhlen sind den Geschöpfen der Nacht vorbehalten - ihre Erkundung ist Nichts für Klaustrophobiker.
Ist das, was wir in den Regenwäldern, in den weiten Steppenlandschaften, in den Wüsten- und Halbwüsten, in den Nadelfelslabyrinthen und Höhlen der Tsingys oder den ausgedehnten Küsten fanden,
tatsächlich das Erbe eines sagenumwobenen versunkenen Kontinents?
MYTHEN.RITEN.LEBEN.TOD.
18 Volksstämme leben auf dieser Insel in friedlichem Miteinander - obwohl ihre Traditionen nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie alle eint der Glaube an einen gemeinsamen Vorfahren, von dem
alle Madagassen abstammen, den Vazimba sowie die gemeinsame Muttersprache malagasy. Ihre Gesichter erzählen von einer lebhaften Besiedlungsgeschichte, die erst 1000 n. Chr. begann.
Naturreligionen und Aberglaube sind weit verbreitet. Die farbenprächtigen Chamäleons gelten als Unglücksboten, die mit einem Auge im Diesseits wohnen und mit dem anderen zum Jenseits Kontakt
aufnehmen. Deshalb wundert es auch kaum, dass bei dieser Artenvielfalt auf Madagaskar eine Fülle von verschiedensten Geistern lebt. Wohin wir auch auf der Roten Insel kommen, überall werden wir
mit dem Ahnenkult konfrontiert, mit einem „Leben für die Toten“: Mit stattlichen Grabanlagen – geschmückt mit Wandbildern und geschnitzen Aloalo-Pfählen. Mit den verehrten Zebus, die nur zum
Totenritual geschlachtet werden. Mit exhumierten Toten, die bei der traditionellen Famadihana in neue Tücher gewickelt und durch das Dorf getragen werden. Ein Fest für die Toten!
Auch auf Lemuria sollen die Toten mehr Macht als die Lebenden gehabt haben. Dieser imaginäre Kontinent soll sich von Madagaskar bis Malaysia erstreckt haben – und auch die ersten Siedler, die
Madagaskar erreichten, stammten erstaunlicherweise nicht vom nahen afrikanischen Festland sondern aus dem indomalaischen Raum.
Begegnen Sie einer farbenprächtige Welt voller Exotik und Magie, geheimnisvollen Zaubertränken und Geistheilern. Blicken Sie den geschickten Handwerkern über die Schulter, wenn Sie nach
altüberlieferter Tradition Vasen verzieren oder Holzintarsien fertigen.
Begleiten Sie uns zu den Fabelwesen eines vergessenen Kontinents - den Letzten ihrer Art. Tauchen Sie ein, in das Vermächtnis der Urzeit.
FREMDARTIG.FANTASTISCH.ÜBERWÄLTIGEND.
Vor 250 Millionen Jahren reißt die riesige Landmasse Gondwana auseinander. Afrika wandert nach Norden, der indische Subkontinent gen Osten. Abgeschnitten vom Rest der Welt schwimmt Madagaskar als Splitter des einstigen Urkontinents im Indischen Ozean. Die Spuren von Gondwana überdauerten bis heute. Durch die isolierte Lage der Insel konnten sich Tiere und Pflanzen behaupten, die in anderen Teilen der Welt längst ausgestorben sind oder durch weiter entwickelte Arten abgelöst wurden. Auf Madagaskar folgt die Evolution ihren eigenen Regeln. Madagaskar ist in jeglicher Hinsicht anders.
"Es
scheint, dass die Natur sich hier an einen geheimen Zufluchtsort zurückgezogen hat, um an Entwürfen zu arbeiten, die sich gänzlich von allem unterscheiden, was andernorts entsteht. Auf Schritt
und Tritt begegnen einem die bizarrsten und wundersamsten Formen!"
(Naturforscher Joseph-Philibert Commerson, 1771)
Wehrhafte Dornsavannen, zerklüftete Nadelfelsgebirge und steile Bergnebelwälder bieten Nischen für eine Flora und Fauna, die seit Jahrmillionen durch perfekte Anpassung bestehen konnte. Heute dringt der Mensch immer weiter in die letzten Rückzugsgebiete der seltensten Geschöpfe unserer Erde vor und greift aktiv in ihre Lebensräume ein.
Diese Expedition zu den Letzten ihrer Art führt durch die schönsten Nationalparks Madagaskars, aber auch in schwer zugängliche Regionen auf der Suche nach skurrilen Tierarten wie den nachtaktiven
Blattschwanzgeckos oder den "Engeln des Waldes", den Seidensifakas - die seltenste Lemurenart unserer Erde.
Der Film gibt auch fundierte Einblicke in die Welt der Amphibien und Reptilien. Madagaskar ist die Heimat der "bunten Drachen" - Chamäleons, die in ihrer Farbenpracht weltweit einzigartig sind
und so werden auch neu entdeckte Arten wie z.B. Furcifer timoni vorgestellt. Der Amphibien-und Reptilienforscher und bekannte Buchautor Dr. Frank Glaw präsentiert darüber hinaus neu beschriebene
Arten.
Spieldauer ca.128 min, englisch/deutsch
19,90 € inkl. 19% MwSt.