namibia und botswana

Echo der Schöpfung



 

Was machst du als Naturfotograf und Vortragsreferent, wenn du eines Tages aufwachst und feststellst, dass deine Tage gezählt sind?

Du dank KI vielleicht bald zu den Letzten deiner Art gehörst?

Du könntest den Kopf ins Kissen stecken und hoffen, dass es anders kommt – denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Oder du stellst dich der Frage, wohin du gehen sollst, und begibst dich auf die Reise zurück in die Zukunft, um Antworten zu finden.

 


BOTSWANA: KUBU ISLAND

Eine golden schimmernde Felseninsel ragt aus der gleißend weißen Ebene - Kubu Island wirkt wie ein anderer Planet, der mit seinen Jahrtausende alten Baobabriesen von alten Zeiten erzählt. Das Gefühl, die Zeit steht hier still, trügt! In dieser lebensfeindlichen Salzwüste breiteten sich einst riesige Sumpf- und Seenlandschaften aus, die zum Paradies für Adam und Eva wurden: Hier soll die Geburtsstätte des menschlichen Lebens und der Anpassungsfähigkeit der heutigen Nachfahren, der San, liegen.



BOTSWANA: MAKGADIKGADI-PANS

In den Makgadikgadi-Pans, am Fuße der berühmten Baines Baobabs wird die Geschichte unserer Urahnen in der Magie des Sonnenuntergangs und Mondaufgangs greifbar: Die San durchstreiften für Jahrtausende konkurrenzlos die Savanne und verfeinerten stetig ihre Jagdtechniken. Sie selbst sahen sich als Bestandteil eines lebenden Kosmos, in dem alles in Verbindung steht.
Dank dieser Weltanschauung finden wir an den Wasserstellen im Makgadikgadi Nationalpark eine faszinierende Vielfalt von Leben und können als Naturfotografen im Reichtum der afrikanischen Flora und Fauna aus dem Vollen schöpfen.
 


BOTSWANA: OKAVANGO - CHOBE - SAMBESI

Tief im Okavango Delta und an den Flüssen Chobe und Sambesi treffen wir noch auf die ursprüngliche, ungezähmte Wildnis – ein Paradies für Elefanten: Bis zu 160.000 Tiere halten sich hier auf, gestalten die Landschaft nach ihren Bedürfnissen um, dünnen Wälder aus und schaffen offene Grassavannen. Die Savanne ist längst kein so ursprüngliches Afrika, wie wir dachten! „Als kleinster Funke des Lebens“ wurde das Feuer geboren und die San veränderten damit gezielt ihre Umwelt: Sie schufen sich ideale Jagdgründe und sorgten indirekt auch für den Erhalt der Megafauna, die wir heute noch bewundern dürfen.


Mit dem Mokoro unterwegs im Okavango Delta spürt man den Herzschlag der Natur, um uns herum nichts als pulsierendes Leben in unglaublicher Vielfalt. Wir sind in der Wildnis näher dran an unseren Urahnen, die eins mit der Natur sein mussten, um zu existieren. Der Gedanke unvorstellbar, dass unsere Erfahrung, auf dem Fluss einer Herde badender Elefanten zu begegnen, heute in reinem Geldwert berechnet wird! Diese Denkweise lässt den Wert des Lebens, die Artenvielfalt, das Gleichgewicht von Ökosystemen völlig außer Acht und kann auf Dauer nicht aufgehen.


NAMIBIA: ETOSHA

Leben kann ohne Wasser nicht existieren und diese Wasserabhängigkeit bringt uns über den tropisch anmutenden, grünen Caprivistreifen nach Namibia, ins Land der Extreme: Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht von 50°C, Gluthitze, Sandstürme, Eiseskälte – lebensfeindlich, und doch voller Leben. Welche Fülle an Wildtieren sich am Rand der 5000 km2 großen Salzpfanne hier im Etosha Nationalpark über die weiten flachen Ebenen bewegt! Die „Augen von Etosha“, die vereinzelt liegenden Wasserlöcher, sind der Schlüssel zum Rätsel Vielfalt.


NAMIBIA: ORYX

Eine der am besten angepassten „Wassersparer“ unserer Erde ist die majestätische Oryxantelope. Sie dringt bis in die entlegensten Dünenzüge des Hartmannstal vor und kann als einziges Säugetier bis zu 15 Tage ohne Wasser überleben. Wir folgen der Oryx in diesen einsamen Teil im Nordwesten von Namibia.


NAMIBIA: HIMBA UND HERERO

Im Nordwesten von Namibia treffen wir auf einer kargen Hochebene auf die Letzten ihrer Art: die halbnomadischen Himba. Anpassungsfähigkeit hat viele Gesichter – hier wird augenscheinlich, dass verschiedene Umwelteinflüsse innerhalb eines Volksstammes zu völlig unterschiedlichen Lebensweisen führen können. Auf der einen Seite das halbnomadische Hirtenvolk der Himba, das am Rande der belebbaren Welt lebt und sich angepasst hat.

Auf der anderen Seite ihre direkten Verwandten, die Hereros, als kommerzielle Rinderzüchter in viktorianischer Tracht und mit ungewöhnlichen Traditionen. Die Himba kämpfen für ihren Fortbestand, denn selbst am Ende der bewohnbaren Welt scheint in der Neuzeit kein Platz mehr für sie. Sie treiben ihre Rinder in die ausgedehnten Trockenflusstäler, um sie zu ernähren und geraten dadurch in Konflikt mit der Regierung – dabei sind die wenigen Himba und ihre Herden in dieser monumentalen Landschaft nur ein paar Staubkörner in der endlosen Wüste.


NAMIBIA: WÜSTENELEFANTEN

Der Mensch wirkt winzig in diesen riesigen Trockenfluss-Tälern, die das Hartmannstal von Ost nach West durchziehen. Wir reisen weit zurück in eine Zeit der Erdgeschichte, als das Klima zum Landschaftsdesigner wurde: Die heutigen Trockenflüsse, die alle paar Jahre für einige Tage Wasser führen, hätten niemals diese tiefen Felsentäler freigraben können! Zurück in der Zukunft erleben wir hautnah, wie die berühmten Wüstenelefanten das gesamte Ökosystem am Leben erhalten und zum Lebensspender für viele andere Arten werden.


NAMIBIA: SKELETTKÜSTE

Die Trockenflüsse münden an der Skelettküste in den eiskalten Atlantik! Das Zusammenspiel aus kaltem Benguelastrom und der heißen Sonne über den lebensfeindlichen Kiesflächen der Skelettküste erschaffte über zehntausende von Jahren ein weltweit einzigartiges Ökosystem, das rein auf Küstennebel basiert! Und doch zeigen Reste von Steinsiedlungen und Feuerstellen mit Knochenfunden, dass hier vor 1000 Jahren Menschen dauerhaft gelebt haben und sich nicht von Fisch, sondern Gazellen ernährten! Auch am Rande der ältesten Wüste der Welt ist nicht alles so beständig wie es scheint! Klimaänderungen in Europa veränderten den Monsun und heftige Regenfälle erweckten den extremsten aller Küstenabschnitte Namibias zu ungeahntem Leben, bevor die Kleine Eiszeit das Land wieder austrocknen ließ.


NAMIBIA: WÜSTENTOUR EXTREM

Auf einer einzigartigen und abenteuerlichen Wüstentour folgen wir der Atlantikküste Namibias von der nördlichen Grenze zu Angola bis hinunter in den tiefen Süden nach Lüderitz. 1200 km endlose Einsamkeit – getrieben von der Neugierde, Neues zu entdecken und die Faszination Leben zu spüren!

 

„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben!“,

sagte schon der große Entdecker Alexander von Humboldt und schuf damit auch das schlagende Argument,

warum auf dem Sofa sitzen keine Alternative sein kann, um in dieser einen Welt miteinander zu leben!

 


Auch wenn der Wind die Struktur der Landschaft immer wieder neu formt, unveränderlich bleibt die extreme Trockenheit, die seit Urzeiten diesen Lebensraum als Konstante prägt und im Laufe der Evolution erstaunliche Lebewesen hervorgebracht hat: seitwärts windende Schlangen, Geckos, die wegen der Hitze nur zwei Füße gleichzeitig aufsetzen können, Wüstenchamäleons, die die Fähigkeit zum Farbwechsel zur Thermoregulation einsetzen und Pflanzen, die Nebel „trinken“.

Und nicht zuletzt die San, die im Laufe ihrer Evolution erstaunliche körperliche Anpassungen an den trockenen Lebensraum durchliefen.


NAMIBIA: WÜSTENPFERDE

Die Wüstenpferde der Namib hingegen geben Zeugnis ab, dass Anpassungen an extreme Lebensräume auch in sehr kurzen Zeiträumen stattfinden können. Diese Pferde entkamen im Laufe des 1. Weltkriegs deutschen Soldaten und haben es geschafft, eine lange Zeit in der Trockenheit zu überleben. Doch in jüngster Zeit muss der Mensch den Letzten ihrer Art mit Namibias wertvollstem Gut, dem Trinkwasser, aushelfen -  der aktuelle Klimawandel macht auch vor der ältesten Wüste der Welt nicht länger halt und die von allen ersehnten Regenfälle bleiben immer öfter aus.


NAMIBIA: KOLMANSKOP

Bei Lüderitz sehen wir mit eigenen Augen, dass Menschen die Wüste zum Blühen bringen können, aber auch die unabänderlichen Folgen von wenig weitsichtigem Handeln aus den falschen Beweggründen: Die ehemalige Diamantensiedlung Kolmanskop! Abernten und Weiterziehen – dass dieser Umgang mit den Schätzen der Natur nicht aufgeht, lehrt hier die Natur selbst: Die Wüste hat sich den Ort längst zurückgeholt, nachdem der Mensch verschwunden war. Dies zeigt im Kleinen, wohin unsere Reise geht: Der moderne Mensch ist nichts ohne die Energie-Kreisläufe der Natur. Die Natur jedoch kann auch ohne den Menschen wunderbar existieren, weil sie das Geheimnis des Lebens kennt: Anpassung! Der Neuzeit-Mensch passt sich nicht an, er macht passend, bis nichts mehr passt und zieht weiter, bis es nichts mehr gibt, wohin es sich zu gehen lohnt.

NAMIBIA: TIRASBERGE

Im Süden des Landes treffen wir uns mit Farmern in den Tirasbergen, die ebenfalls eine Anpassung an extreme Klimata innerhalb kürzester Zeit bewältigen mussten – nicht durch die Kräfte der Evolution, sondern durch die uns Menschen gegebene Intelligenz. In einer Halbwüste auf Dauer rentabel zu wirtschaften, ist bewundernswert und jeder Farmer hat seine eigene findige Strategie entwickelt – oft perfekt angepasst an die speziellen Anforderungen seines Farmlandes.

Und manche überleben, weil sie zurück in die Zukunft gehen, um von den Alten zu lernen.


NAMIBIA: BRANDBERG

Der Brandberg ist bis in die Neuzeit die Oase in der Wüste und blieb in der vor- und frühgeschichtlichen Klimazeit der Rückzugsraum von Mensch und Tier. Überreste von Siedlungen zeugen davon, dass die San vor 6000 Jahren ebenso hier lebten wie bis zum Ende der kleinen Eiszeit um 1800 n. Chr.
Die heute im Norden Namibias und Angolas lebenden San spalteten sich bereits vor etwa 35 000 Jahren von den restlichen Khoi-San ab. Die Gene verraten auch, warum die Nama, im Gegensatz zu vielen anderen Khoi-San nicht als Jäger und Sammler, sondern als sesshafte Bauern leben. Sie teilen einen kleinen, aber deutlichen Genanteil mit ostafrikanischen Völkern, vor allem mit den Massai.

Was sie mit den San gemeinsam haben, ist ihre Weltanschauung, die in Mythen überliefert wird:

 

Vor langer Zeit lebte im südlichen Namibia eine riesige und sehr gierige Schlange.

Immer wieder fraß sie die Schafe und Ziegen der Menschen,

die beschlossen, sie zu jagen.

Im Todeskampf wand sich die Schlange, zuckte und schlug in alle Richtungen,

so dass sie dabei den Boden aufriss und den Fish River Canyon gebar.

 

NAMIBIA: FISH RIVER CANYON - RICHTERSVELD - NAMAQUALAND

Der Entstehungsmythos des zweitgrößten Canyons der Erde erinnert stark an die Traumzeit der Aborigines Australiens und man fragt sich unwillkürlich, was sich die Urvölker des südlichen Afrikas und Australiens wohl zu erzählen hätten, wenn sie sich am Lagerfeuer träfen.

Der Fischfluss selbst ist nicht nur der längste Fluss Namibias und Lebensader im kargen Land, sondern grub sich durch das älteste Gestein Namibias, das schon vor über einer Milliarde Jahre da war und offenbart damit einen Querschnitt durch die gesamte Erdgeschichte!

 

Das Gebiet ergibt mit dem Richtersveld Nationalpark in Südafrika ein riesiges grenzüberschreitendes Schutzgebiet – nur getrennt durch den Oranje, den Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika. Im Richtersveld treffen wir auf die bizarre Märchenwelt der Halfmens, Köcherbäume und weltweit einzigartige Sukkulenten, die ihre perfekten Anpassungsmechanismen an die extreme Trockenheit demonstrieren.


ABSTECHER INS GRENZNAHE NAMAQUALAND (Südafrika)

Und wenn der Regen das Namaqualand küsst, feiert die Wüste das Leben in einer wahren Explosion aus Farben und Formen.



NAMIBIA: NAMIB

Seit Jahrmillionen transportiert der Oranje Sedimente aus den Mystic Mountains der Drakensberge hinab in den Atlantik und wird so zum Geburtshelfer für die älteste Wüste der Welt, die Namib! Diese Ablagerungen steigen dann als gigantische Sandwelle wieder aus dem Meer heraus. Und obwohl die Namib durch ihre lange Erdgeschichte als stabiles System gilt, ist sie dennoch von Klimawandel betroffen! Der kalte Benguelastrom, der nicht nur ihre Geburt aus dem Meer befeuert und die Skelettküste mit lebensspendender Feuchtigkeit versorgt, ist auch dafür verantwortlich, dass immer wieder Nebel, Abkühlung und Feuchtigkeit bis hin zu Regen die zentralen Gebiete der Namib erreichen. Ändert sich die Meerestemperatur, kann dies zu schweren Stürmen mit gewaltigen Sandverfrachtungen führen.

Was Wind und Sand kurzfristig anrichten können, führt uns das Dead Vlei in Nachbarschaft zum weltberühmten Sossusvlei eindringlich vor Augen: Eine Wanderdüne versperrt hier dem Tsauchabfluss den Weg. Die abgestorbenen Kameldornbäume inmitten der weißen Salzpfanne ragen in den wolkenlosen Himmel über der Wüste. Ein Symbol für das Kommen und Gehen von Leben im Strom der Zeit!

 

Nirgendwo wird es stärker offenbar als in der Wüste:

Das fragile, erdumspannende Netz des Lebens.

Alles auf Erden steht in Verbindung und beeinflusst sich.

 


Der aufrechte Gang, die Entwicklung von Schweißdrüsen, das Melatonin als Sonnenschutz in der Haut – all dies hat die Evolution in Afrika geboren als im Laufe der Klimageschichte unserer Erde aus Regenwäldern Savannen wurden und der Frühmensch lernte, aufrecht zu gehen.

 

Die San waren und sind Überlebenskünstler, die dank ihrer enormen Fähigkeiten bis in die Neuzeit extreme Landstriche erobern konnten, an denen der Prototyp des modernen Menschen längst gescheitert wäre. In ihren Genen scheint das Urwissen der Menschheit gespeichert, die Mysterien des Lebens zu verstehen und in Fluss zu halten.


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